Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XLVIII. Frag. verbotten hat/ wie beym Theodoro Siculo, und daß/bey theils Teutschen/ nur die Jungfrauen sich ver- heuratet haben/ beym Tacito, de moribus Germa- norum, zu lesen ist. Unter den alten Christen/ so von der andern Ehe übel geurtheilt/ seyn gewesen die Cathari, und Montanistae, und der es mit ihnen gehalten Tertullianus; item die Novatiani; des gleichen Gregor. Nazianzenus, Origenes, Chry- sostomus, Hieronymus. Theils wollen/ daß die Na- tur gleichsam etlichen Thieren es eingepflantzt ha- be/ wann eines aus denselben/ so sich zusammenge- sellet/ stelle/ daß das ander alsdann einsam bis an sein Ende verbleibe; als wie solches von den Krä- hen/ und Turteltauben erzehlet wird. Daß es aber auch im Neuen Testament erlaubt seye/ wann ein Ehefrau stirbt/ wider eine andere zu nehmen/ wird aus den Apostolischen Sprüchen/ 1. Corinth. 7. v. 39. 1. an Timoth. C. 5. v. 14. zun Römern am 7. v. 3. und aus Augustini lib. 16. de Civit. Dei, c. 34. erwiesen. Sihe D. Iacob. Martini, cent. 6. quaest. illustr. Philos. disp. 8. qu. ult. der auch daselbsten das Exempel von der obgedachten Portia, und anders mehr/ hat. Die Ander Art des vielen Weibernehmens fang
Die XLVIII. Frag. verbotten hat/ wie beym Theodoro Siculo, und daß/bey theils Teutſchen/ nur die Jungfrauen ſich ver- heuratet haben/ beym Tacito, de moribus Germa- norum, zu leſen iſt. Unter den alten Chriſten/ ſo von der andern Ehe uͤbel geurtheilt/ ſeyn geweſen die Cathari, und Montaniſtæ, und der es mit ihnen gehalten Tertullianus; item die Novatiani; des gleichen Gregor. Nazianzenus, Origenes, Chry- ſoſtomus, Hieronymus. Theils wollen/ daß die Na- tur gleichſam etlichen Thieren es eingepflantzt ha- be/ wann eines aus denſelben/ ſo ſich zuſammenge- ſellet/ ſtelle/ daß das ander alsdann einſam bis an ſein Ende verbleibe; als wie ſolches von den Kraͤ- hen/ und Turteltauben erzehlet wird. Daß es aber auch im Neuen Teſtament erlaubt ſeye/ wann ein Ehefrau ſtirbt/ wider eine andere zu nehmen/ wird aus den Apoſtoliſchen Spruͤchen/ 1. Corinth. 7. v. 39. 1. an Timoth. C. 5. v. 14. zun Roͤmern am 7. v. 3. und aus Auguſtini lib. 16. de Civit. Dei, c. 34. erwieſen. Sihe D. Iacob. Martini, cent. 6. quæſt. illuſtr. Philoſ. diſp. 8. qu. ult. der auch daſelbſten das Exempel von der obgedachten Portia, und anders mehr/ hat. Die Ander Art des vielen Weibernehmens fang
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Die XLVIII. Frag.
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heuratet haben/ beym Tacito, de moribus Germa-
norum, zu leſen iſt. Unter den alten Chriſten/ ſo
von der andern Ehe uͤbel geurtheilt/ ſeyn geweſen
die Cathari, und Montaniſtæ, und der es mit
ihnen gehalten Tertullianus; item die Novatiani;
des gleichen Gregor. Nazianzenus, Origenes, Chry-
ſoſtomus, Hieronymus. Theils wollen/ daß die Na-
tur gleichſam etlichen Thieren es eingepflantzt ha-
be/ wann eines aus denſelben/ ſo ſich zuſammenge-
ſellet/ ſtelle/ daß das ander alsdann einſam bis an
ſein Ende verbleibe; als wie ſolches von den Kraͤ-
hen/ und Turteltauben erzehlet wird. Daß es aber
auch im Neuen Teſtament erlaubt ſeye/ wann ein
Ehefrau ſtirbt/ wider eine andere zu nehmen/ wird
aus den Apoſtoliſchen Spruͤchen/ 1. Corinth. 7.
v. 39. 1. an Timoth. C. 5. v. 14. zun Roͤmern am
7. v. 3. und aus Auguſtini lib. 16. de Civit. Dei, c.
34. erwieſen. Sihe D. Iacob. Martini, cent. 6. quæſt.
illuſtr. Philoſ. diſp. 8. qu. ult. der auch daſelbſten das
Exempel von der obgedachten Portia, und anders
mehr/ hat.
Die Ander Art des vielen Weibernehmens
iſt/ wann einer/ auff eine Zeit/ und zugleich/ mehr/
als ein Weib/ hat: ſo erſtlich der Lamech auffge-
bracht hat/ im 1. Buch Moſis/ Cap. 4. v. 19. und
ſolchen Brauch hernach Abraham/ Jacob/ Da-
vid/ Salomo/ und andere: auch viel/ um den An-
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