Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LII. Frag. Gänsschmaltz 2. Loth/ temperiers wol durchein-ander zu einem Sälblein. Wann man keinen Geschmack hat/ braucht Hergegen vertreibet der Zungen Bitterkeit ei- Zungenschleim vertreibt Stabwurtz zu Pulver Zu den Zungenblätterlein tauget Honig mit So einem die Sprach gelegen/ nimm Reblaub- chen.
Die LII. Frag. Gaͤnsſchmaltz 2. Loth/ temperiers wol durchein-ander zu einem Saͤlblein. Wann man keinen Geſchmack hat/ braucht Hergegen vertreibet der Zungen Bitterkeit ei- Zungenſchleim vertreibt Stabwurtz zu Pulver Zu den Zungenblaͤtterlein tauget Honig mit So einem die Sprach gelegen/ nimm Reblaub- chen.
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Die LII. Frag.
Gaͤnsſchmaltz 2. Loth/ temperiers wol durchein-
ander zu einem Saͤlblein.
Wann man keinen Geſchmack hat/ braucht
man Jngber mit Saltz/ ſaͤubert die Zunge offt/
und bedienet ſich des Wermuts in Speis/ und
Tranck.
Hergegen vertreibet der Zungen Bitterkeit ei-
ner halben Caſtanien groß Pſyllienſamen/ binde
den in ein Tuͤchlein/ legs in ein Becherlein voll
warm Wegwarten: oder Sauerampfferwaſſer/
laß ein Stund oder 3. darinn ligen/ darnach
ſtreich es/ je uͤber ein Weil/ uͤber die Zung/ das
ziehet die boͤſe Hitz heraus/ und kuͤlet die Zung.
Du kanſt auch den vierten Theil Roſen- oder Him-
beer-Eſſigs/ mit dem obgemeldten Waſſer/ ver-
miſchen.
Zungenſchleim vertreibt Stabwurtz zu Pulver
geſtoſſen/ mit Honig vermiſcht/ die Zung/ und Bi-
ler damit gerieben.
Zu den Zungenblaͤtterlein tauget Honig mit
kaltem Waſſer; item Honig/ mit dem Speichel
zertrieben; item Maulbeer/ Veilſafft/ Roſen-
honig.
So einem die Sprach gelegen/ nimm Reblaub-
Safft/ thue den in Eſſig/ und trinck ihn: oder ſie-
de Poley in gutem Wein/ oder Eſſig. Der Wer-
mutwein ſolle die verlorne Sprach auch wider
bringen; item/ Bertram geſtoſſen/ in gebrantem
Wein gebeitzet/ und die lame Zung damit beſtri-
chen.
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/235>, abgerufen am 16.02.2025. |